09.09.2021
Das dominierende Thema an der Informationstagung in Bern war Kreativität. Von zu wenig bis zu viel davon war die Rede.
Das Interesse an der Informationstagung vom 8. September im Inselspital war gross, trotz Einschränkungen wegen Covid-19. Über 130 Interessierte lauschten den Vorträgen. Es galt Maskenpflicht und Abstand. Dominierendes Thema war die Kreativität im Zusammenhang mit der Parkinsonkrankheit. Die Themenpalette reichte von vermehrter kreativer Tätigkeit bis zu kreativen Therapieansätzen.
Die Neurologin Dr. med. Ines Debove beschrieb, wie herausfordernd die Medikamenteneinstellung bei Parkinson ist. «Die Krankheit zeigt sich bei jedem und jeder Betroffenen individuell», sei dies mit oder ohne Zittern, mit oder ohne Depression, mit oder ohne Verlust der Riechfähigkeit. Und entsprechend individuell ist die Medikamenteneinstellung. «Eine falsche Einstellung kann zu Verhaltensauffälligkeiten führen.» Zu viel Dopamin kann Impulskontrollstörungen zur Folgen haben. Eine Patientin war so euphorisch, dass sie Wände, Möbel und Waschmaschine täglich neu bemalte. Dem Mann wurde das zu viel und die Ehe ging in die Brüche. Auf zu wenig Dopamin können Betroffene mit Apathie und Angst reagieren. Fehlen Lebensfreude und Motivation, ist dies für die Angehörigen ebenfalls belastend.
«Es braucht ein Team, um das Mass bei der Medikamenteneinstellung zu finden», sagte Dr. med. Ines Debove. Dabei sollen auch die Betroffenen und deren Angehörige sowie die Therapeuten und Therapeutinnen mitwirken.
Am Anlass war auch Prof. em. Dr. med. Mathias Sturzenegger mit einem Vortrag vertreten. «Parkinson und Kreativität» wurde an der Veranstaltung per Video eingespielt. Hier gehts zum Beitrag.
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