Mit der Parkinsonerkrankung gibt es ein erhöhtes Risiko, sogenannte Impulskontrollstörungen zu erleiden, unter anderem das pathologische Spielen. Darunter wird zumeist Glücksspiel, also ein Spiel um Geld, verstanden. Eine übermässige Beschäftigung mit anderen spielerischen Aktivitäten (z. B. Computerspiele) kann auch eine Suchtproblematik mit ähnlichen Auswirkungen bedeuten. Glücksspiel birgt aber die höheren Risiken, da es neben den Schäden für die Psyche und das Beziehungsumfeld der Betroffenen auch gravierende finanzielle Schäden mit sich bringen kann.
Ungefähr 5 % der Parkinsonbetroffenen zeigen ein pathologisches Spielverhalten, womit die Häufigkeit rund zehnmal grösser ist als bei der Allgemeinbevölkerung. In Studien zeigten sich mögliche zusätzliche Risikofaktoren neben der Parkinsonerkrankung:
Was tun? – Wenden Sie sich an den behandelnden Arzt oder Neurologen. Es ist immer wichtig, die Medikation zu prüfen und anzupassen, sowie gegebenenfalls weitere Massnahmen einzuleiten. Eine psychologische Therapie versucht, die Auswirkungen der Spielsucht auf die Betroffenen und ihr Umfeld aufzuarbeiten. Da die Betroffenen oft viele Interessen ausser dem Spielen verloren haben, werden in der Therapie wieder andere Aktivitäten aufgebaut, die ihnen Freude bereiten.
Praktische Vorsorgemassnahmen können das Risiko von Rückfällen vermindern. Zum Beispiel berichten Betroffene, es so eingerichtet zu haben, dass ihnen selber nur noch ein kleiner Betrag pro Monat zur Verfügung steht, sie die Finanzen ansonsten von der Partnerin verwalten lassen. Manche Betroffene haben sich in allen erreichbaren Casinos sperren lassen. So können sie weiteren Schaden verhindern.
Jörg Ide
Mögliche Hinweise auf eine Spielsucht:
Jörg Ide ist Neuropsychologe und seit 2006 in der Rehaklinik Zihlschlacht tätig. Seit 2007 ist er im Parkinsonzentrum für die verschiedenen Aspekte der psychologischen Diagnostik und Therapie zuständig.
«Ungefähr 5 % der Parkinsonbetroffenen zeigen ein pathologisches Spielverhalten, womit die Häufigkeit rund zehnmal grösser ist als bei der Allgemeinbevölkerung.»
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