Covid-19 und Telemedizin

21.05.2021

Am 4.-5. März fand der Kongress der Deutschen Parkinsongesellschaft (DPG) digital statt. Parkinson Schweiz war dabei.

Das Themenspektrum war breit. Auch Covid-19 war ein Thema. Parkinson führe zwar nicht per se zu einem erhöhten Risiko, daran zu erkranken, hiess es, doch bei einer Covid-19-Infektion würden sich die Parkinsonsymptome bei annähernd 60% deutlich verschlechtern. Nicht nur der vorübergehende Riechverlust könne auftreten, sondern auch ein Fehlriechen, die sogenannte Kakosmie oder Phantosmie.

Prof. Dr. Bas Bloem (NL) erinnerte daran, dass Parkinsonbetroffene im Laufe der Krankheit viele Spezialisten benötigen. Der Dialog zwischen den verschiedenen Berufsgruppen sei zu fördern. Auch sei ein partizipatorisches Gesundheitsverständnis unabdingbar für eine gute Versorgung der Parkinsonbetroffenen. Neurologe und Patient sollten gemeinsam entscheiden.

Die Umstände der Pandemie habe die Telemedizin in kürzester Zeit vorangebracht, sagte Dr. Thorsten Süss des Parkinsonzentrums Beelitz-Heilstätten (D). Bei der Telemedizin geht es um die Überbrückung einer räumlichen Distanz zwischen Arzt, Therapeut, Pflegekraft und Patient. Sie biete speziell in ländlichen Gegenden einen besseren Zugang zu adäquater Versorgung und führe zu einer Reduktion von Risiken. Doch Abtasten sei bei der Untersuchung nicht möglich.

Auch Tele-Nursing finde gerade bei der Begleitung von Patienten mit Pumpentherapie durch die Parkinson-Nurse rege Anwendung und guten Anklang.

Prof. Dr. med. Stefan Lorenzl aus Hausham (D) nahm sich des schwierigen Themas der allerletzten Lebensphase bei Parkinson an. Die Würde des Menschen sei unantastbar. Er erwähnte die Grundannahmen der Palliative Care: Akzeptanz der Endlichkeit des Lebens; jeder Mensch ist Experte für die eigene Lebensqualität; Palliative Care ist fachlich fundiert, umfassend, individuell und kreativ. Es gehe um das «liebevolle Unterlassen» und das Wiederentdecken des natürlichen Todes. Er erwähnte auch die Angehörigen, die aufwendige Pflege, die Vernachlässigung der eigenen Bedürfnisse und die soziale Isolation, die eine Neudefinition der eigenen Rolle bedingten.

Elisabeth Ostler

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