Studiendaten aus der medizinischen Fachliteratur sprechen für ein regelmässiges Training bei Morbus Parkinson. Dazu braucht es einfach ein bisschen Disziplin und aufmunternden Zuspruch. Nachfolgend einige Bewegungs- und Sportarten, die bei Parkinson laut Studien Wirkung zeigen.
Freude an der Bewegung haben und gleichzeitig die körperliche Leistungsfähigkeit verbessern. Dafür ist Tanz eine geeignete Trainingsform. Die Musik dient als «Cue» oder Strategie, um die Schritte in einem klaren Rhythmus auszuführen. Zudem wirkt sie positiv auf die Stimmung. Je nach Tanz wird der ganze Körper beansprucht: Arm- und Beinbewegungen, Gleichgewicht beim Gehen (Start – stopp – auf einem Bein stehen – drehen) sowie Ausdauer werden effektiv und effizient trainiert.
Um positive Effekte zu erreichen, braucht es Regelmässigkeit und Wiederholung. Die Europäische Physiotherapie-Leitlinie (siehe nützliche Links) empfiehlt ein einstündiges Tanztraining zweimal pro Woche während zehn Wochen. Eine Umsetzung in den Alltag wird nicht angestrebt. Doch verbessert der Rhythmus auch die Alltagsbewegungen.
Die asiatischen Trainingsvarianten Tai Chi und Qi Gong bieten ein Ganzkörpertraining an. Beides sind chinesische Meditations-, Konzentrations- und Bewegungsformen, die auch Teil der traditionellen Chinesischen Medizin sind. Zur Praxis gehören Atem-, Körper- und Bewegungs- sowie Konzentrations- und Meditationsübungen.
Die Kombination von tiefer Atmung und langsamen, grossen Bewegungen sowie Entspannung können bei regelmässiger Durchführung (45- bis 90-minütiges Training zwei- bis dreimal pro Woche) eine positive Wirkung auf die motorischen Symptome und das Gleichgewicht haben. Die innere Ruhe kann zudem bei der Krankheitsverarbeitung oder dem Bewältigen von schwierigen, krankheitsbedingten Situationen helfen. Es werden jedoch keine spezifischen Alltagsfunktionen eingeübt.
Ähnlich wie das Tanzen können Tai Chi und Qi Gong die körperliche Leistungsfähigkeit verbessern. Zudem können diese Bewegungsformen auch in Gruppen durchgeführt werden.
Laufbandtraining oder Nordic Walking sind Massnahmen, bei denen man zuerst nur an Ausdauer denkt. Parkinsonbetroffene sollten sich aber zusätzlich auf grosse, gleichmässige Schritte konzentrieren. Das Training kann kombiniert werden mit «Cues» oder Doppelaufgaben: Während des Gehens z. B. ein Gespräch führen oder andere Zusatzaufgaben erledigen, um das Gehirn besser auf Doppelaufgaben vorzubereiten. Steigerungen der Intensität wie bergaufwärts laufen oder Tempo erhöhen können zusätzlich Herz- und Kreislauf fördern. Nordic Walking kann zudem ergänzt werden mit dem Fokus auf grosse Bewegungen.
Das Gehtraining fördert vor allem die körperliche Leistungsfähigkeit und sollte dreimal pro Woche während mindestens 30 Minuten ausgeführt werden, und dies über vier Wochen, um Effekte zu zeigen. Für die Zeit nach diesen vier Wochen wird ebenfalls ein regelmässiges Ausdauertraining empfohlen.
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